Martin Huber
Entschädigungen von Schweizer Firmen an ausländische Verwaltungsräte
Dieses Video gibt Aufschluss über mögliche Steuerfolgen sowie sozialversicherungsrechtliche Auswirkungen eines Verwaltungsrats mit Wohnsitz in einem EU-Land bei einer Schweizer Aktiengesellschaft, wenn der Verwaltungsrat gleichzeitig eine selbständige Erwerbstätigkeit in seinem Wohnsitzstaat ausübt.
Quick Read
Das Verwaltungsratshonorar wird in der Schweiz mit einer Quellensteuer erfasst, welche der Arbeitgeber zurückbehalten und der kantonalen Steuerverwaltung in seinem Sitzkanton abliefern muss. Dieses Vorgehen entspricht auch dem Art. 16 OECD-Musterabkommen, wobei der Wohnsitzstaat des Verwaltungsrats dieses Einkommen für die Berücksichtigung der Progression beiziehen kann (Progressionsvorbehalt).
Aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht muss im Verhältnis Schweiz – EU entschieden werden, welchem Sozialversicherungssystem der Verwaltungsrat zu unterstellen ist (demjenigen in der Schweiz oder seinem Wohnsitzstaat in der EU). Da die Verwaltungsratstätigkeit aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht als Beschäftigung (unselbständige Erwerbstätigkeit) qualifiziert und in dieser Konstellation massgebend ist für die Zuständigkeit des Sozialversicherungssystems, ist der Verwaltungsrat so zu behandeln, als würde er sämtliche Einkommen in der Schweiz erzielen. Somit sind sämtliche Einkünfte dem Schweizer Sozialversicherungssystem zu unterstellen. Die Gesellschaft in der Schweiz, welche die Verwaltungsratsentschädigung bezahlt, hat nur auf diesem Betrag die Sozialversicherungsbeiträge zu erheben und abzuliefern.